An mein Herz

Do, 4. August | 19:30 Uhr

Helmut Deutsch war seit der ersten Stunde Schirmherr unseres Festivals in Sindelfingen. Zusammen mit Sopranistin Stefanie Irányi beschließt er nun dieses Jubiläumsjahr mit einer Kaskade von Liedern einiger der größten Liedkomponisten: Schubert, Zemlinsky, Gál, Schreker, Mahler, de Falla und Dvořák.

Stefanie Irányi, Mezzosporan
Helmut Deutsch, Klavier

Location: Odeon der SMTT

Eintritt:
Regulär 24 €
Schüler*innen/Studierende 5 €
Festivalpass (alle Veranstaltungen) 169 €

Franz Schubert (1797–1828)
An mein Herz D 860 (Schulze)

Alexander Zemlinsky (1871–1952)
Entbietung (Dehmel)

Franz Schubert
Dass sie hier gewesen D 775 (Rückert)

Hans Gál (1890–1987)
Vergängliches (Hofmannsthal)

Franz Schubert
Du liebst mich nicht D 756 (Platen)

Franz Schreker (1878–1934)
Einst gibt ein Tag mir alles Glück zu eigen (Ronsberger)

Franz Schubert
Gruppe aus dem Tartarus D 583 (Schiller)

Gustav Mahler (1860–1911)
Lieder eines fahrenden Gesellen (Mahler)

Manuel de Falla (1876–1946)
7 canciones populares Españolas

Antonín Dvořák (1841–1904)
Zigeunermelodien (Hejduk)

Stefanie Irányi | Foto: Christian Debus

Stefanie Irányi, Mezzosopran

Die deutsche Mezzosopranistin Stefanie Irányi wuchs im bayerischen Chiemgau auf. Sie studierte an der Musikhochschule in München und war Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe, gewann beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau und beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin.

2006 debütierte sie noch während ihres Studiums erfolgreich am Opernhaus von Turin in einer Neuinszenierung von Giancarlo Menottis „The Consul“. Mehrere Engaments folgten in wichtigen Häusern wie u.a. der Mailänder Scala, dem Musikverein in Wien, am Teatro la Fenice in Venedig, dem Teatro San Carlo in Neapel und dem Théatre Champs-Elysée in Paris.

Mit ihrem breitgefächerten Repertoire vom Barock bis in die Spätromantik ist sie ein gern gesehener Gast auf internationalen Konzertpodien wie dem Wiener Konzerthaus und im Musikverein, dem Herkulessaal und der Philharmonie in München, Suntory Hall Tokio, Paris Théâtre des Champs-Elysées.

Sie arbeitete zusammen mit Dirigenten wie Hansjörg Albrecht, Jader Bignamini, Bruno Bartoletti, Fabio Biondi, Kevin John Edusei, Asher Fisch, Manfred Honeck, Zubin Mehta, Simon Rattle, Philippe Herreweghe und Jeffrey Tate.

Mit großem Erfolg wurde dieses Jahr ihr Debut als Judith in Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg in der Kölner Philharmonie, zusammen mit dem SWR unter Leitung von Jukka Pekka Saraste gefeiert.

Eine besondere Liebe verbindet die Mezzosopranistin mit dem Liedgesang. Meist begleitet von Helmut Deutsch sang sie Liederabende bei verschiedenen Festivals in Österreich und Deutschland, bei den „Schubertiaden“ in Barcelona und Vilabertran.

Über eine der in Israel eher seltenen Aufführungen von Wagners „Wesendonck-Liedern“ schrieb die Zeitung Haaretz:„…Stefanie Irányi ist eine wunderbare Sängerin. Es war reines Vergnügen ihr zuzuhören. Jede Silbe wurde expressiv gestaltet von ihrer wohlklingenden Stimme und ihrer natürlichen Musikalität…“

2017/18 war Stefanie Irányi mit einem Liederabend zu Gast bei der Villa Musica, am Klavier Helmut Deutsch. Musikalische Höhepunkte waren Mahlers 4. und 2. Sinfonie sowie Berio Folksongs in Australien und Italien, Orchesterlieder von Alexander von Zemlinsky mit dem Prager Radio Sinfonie Orchester unter Alexander Liebreich, Dvořáks Stabat mater unter Manfred Honeck mit den Münchner Philharmonikern, Beethovens Missa solemnis mit dem NDR Elbphilharmonieorchester unter Thomas Hengelbrock sowie Mahlers 2. Sinfonie mit den Bamberger Symphonikern unter Jakub Hrůša.

Engagements in der nächsten Saison führen sie u.a. nach Australien mit Verdis Requiem, auf eine Europa Tournee mit dem Mahler Youth Orchestra unter Daniel Harding mit Mahler 8.Sinfonie, mehrere Konzerte mit Missa Solemnis unter namhaften Dirigenten wie Thomas Hengelbrock. Musikalischer Höhepunkt wird ihre erste “Brangäne” in Tristan und Isolde am Opernhaus in Bari sein.

CD-Erscheinungen dokumentieren das künstlerische Schaffen von Stefanie Irányi, so z. B. die Live-Aufnahme des „Rheingolds“ unter Sir Simon Rattle mit dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks, eine Duett-CD mit Michael Volle und Helmut Deutsch, erschienen bei Brillant Classics, Aufnahmen von Simon Mayrs Opern u.a. „Ginevra di Scozia“ aufgenommen mit dem BR 2013, ebenfalls im Jahr 2013 die veröffentlichte DVD von Verdis „Rigoletto“, eine Produktion des Festival Verdi Parma mit Leo Nucci sowie eine Solo-CD mit Arien aus Opern von Hasse, Haydn und Händel, die sie gemeinsam mit der Hofkapelle München unter dem Titel „Lamenti“ aufgenommen hat. Die Aufnahme wurde im „Opernglas“ begeistert besprochen:

„…von der Irányi mit warmer, ausdrucksstarker Stimme gesungen, ist wahrhaft herzzerreißend. So manche Nuance erinnert hier an die innige Vortragsweise von Elisabeth Schwarzkopf.“

Helmut Deutsch, Klavier

Helmut Deutsch zählt zu den gefragtesten und erfolgreichsten Liedbegleitern der Welt. In Wien geboren, studierte er am Konservatorium, an der Musikakademie und der Universität seiner Heimatstadt, erhielt den Kompositionspreis der Stadt Wien und wurde mit 24 Jahren Professor. Schon in seiner Studienzeit konzentrierte sich sein Hauptinteresse auf das Lied, daneben aber betätigte er sich durch mehrere Jahrzehnte als Kammermusiker in allen erdenklichen Formationen mit vielen Instrumentalisten von Weltrang.

Seine internationale Karriere als Liedbegleiter begann mit der Sopranistin Irmgard Seefried, wichtigster Sänger seiner jungen Jahre aber wurde Hermann Prey, dessen fester Partner er für zwölf Jahre in mehreren hundert Konzerten war. In weiterer Folge arbeitete er mit einem Großteil der bedeutendsten Liedsänger zusammen und spielte in allen wichtigen Musikzentren der Welt.

In der Gegenwart zählen die Sänger Jonas Kaufmann, Diana Damrau, Michael Volle und der junge Schweizer Tenor Mauro Peter zu seinen vorrangigen Partnern.

Die Arbeit von Helmut Deutsch ist auf mehr als hundert Tonträgern dokumentiert. Einige davon spiegeln auch wider, was er als eines seiner zentralen Anliegen sieht: die Wiederbelebung zu Unrecht vergessener Komponisten der Vergangenheit. Eine andere Aufgabe, die im Laufe der Jahre immer mehr zu einer Herzenssache wurde, ist die Ausbildung und Förderung junger Talente. Seine Lehrtätigkeit setzte sich nach den Jahren in Wien vor allem an der Hochschule für Musik und Theater in München fort, wo er für 28 Jahre Professor für Liedgestaltung war; daneben aber gibt er bis heute eine ständig wachsende Anzahl von Meisterkursen in Europa und im Fernen Osten und bleibt durch Gastprofessuren weiterhin mit Hochschulen verbunden.

Zu seinen Studenten zählten unter vielen anderen Juliane Banse, Jonas Kaufmann, Dietrich Henschel, Christian Gerhaher und Wolfram Rieger.

Helmut Deutsch